Michael Haydn: Die Ährenleserin (Singspiel)

Michael Haydn: Die Ährenleserin (Singspiel)

Wieder einmal hat Wolfgang Brunner mit seiner Salzburger Hofmusik ein musikdramatisches Werk Michael Haydns ausgegraben: das Singspiel »Die Ährenleserin« entstand 1778 für das benediktinische Stiftstheater von Kremsmünster nach einem Libretto des Textdichters Christian Felix Weiße. Die Story ist einfach und anrührend: Emilie liest Ähren vom Boden auf, wird von Krums, dem Aufpasser des Herrn Mildenau angefahren, sie hätte Getreide gestohlen. Die beiden Kinder des Herrn Mildenau, Franz und Henriette kommen hinzu und ergreifen Partei für das arme Mädchen Emilie: sie habe ein ehrliches und vornehmes Gesicht. Herr von Mildenau kommt hinzu, im Gespräch mit Emilie stellt sich heraus, dass sie die Tochter seines besten Freundes ist, der im Krieg gefallen sei, und er endlich, jetzt stellvertretend an ihr, etwas wieder gut machen kann. Er nimmt Emilie und ihre Mutter in sein Haus auf. Von ganz anderem Charakter und hohem kompositorischen Format zeigt sich Michael Haydns Auftragskomposition »Ninfe inbelli«, entstanden ebenfalls für ein oberösterreichisches Benediktinerkloster. Am 19. Januar 1765 übernachtete Prinzessin Josepha von Bayern auf der Durchreise von München nach Wien in Stift Lambach und wurde mit einer Huldigungskantate geehrt. Höchstwahrscheinlich übernahm Maria Magdalena Lipp, Haydns spätere Ehefrau, die erst einige Tage zuvor als Salzburger Hofsängerin angestellt worden war, den hochvirtuosen Solopart der Kantate.

Erhältlich im Fachhandel (z.B. jpc) oder direkt unter salzburg@hofmusik.at.

Das Libretto der Ährenleserin finden Sie als PDF hier.

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2024-01-02T22:40:49+01:00
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